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Roadtrip durch Schottland im Februar

Unberührte Highlands, schroffe Küstenstreifen, geheimnisvolle Seen und idyllische Täler! Wir nehmen euch mit in die raue Schönheit Schottlands, wo majestätische Burgen auf zerklüfteten Klippen thronen und mystische Seen Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen. Begleitet uns auf einen Roadtrip durch malerische Dörfer, entlang atemberaubender Küstenstraßen und in die pulsierenden Städte, wo Geschichte auf Moderne trifft. Wir teilen Tipps und unvergessliche Erlebnisse, um eure eigene Reise durch dieses magische Land zu inspirieren. Lasst euch von der Schönheit Schottlands verzaubern und entdeckt mit uns die unendlichen Abenteuer, die dieses Land zu bieten hat.

Ankunft in Glasgow: Der Beginn eines Abenteuers

Für uns geht es mit dem Flugzeug zuerst nach Glasgow. Die Stadt ist jedoch nur ein kurzer Zwischenstopp für uns, denn wir haben uns dazu entschieden, in Schottland einen Camper zu mieten und damit erstmals auf Entdeckungstour zu gehen. Eine grobe Route haben wir zwar vorab geplant, jedoch keine Plätze für die Nächte gebucht, um möglichst flexibel unterwegs sein zu können.

Auch wenn Glasgow ein faszinierendes Reiseziel ist, ist es nur der Anfang unseres schottischen Abenteuers. Unser Weg soll uns von den majestätischen Highlands über die Isle of Skye bis hin zu den charmanten Städten und Dörfern nah der Küste führen, um in der überschaubaren  Zeit, die uns zur Verfügung steht, möglichst viel vom Land erleben zu können.

Unseren Camper haben wir in Edinburgh gebucht, also geht es für uns nach einer Nacht im Hostel in Glasgow und einem guten Frühstück im „Singl-End Merchant City“ schon am nächsten Morgen mit dem Zug weiter. Die Zugverbindung recherchiert und gebucht haben wir über Omio. Das hat einfach und unkompliziert funktioniert. Nach ca. 1 Stunde erreichen wir bereits Edinburgh und fahren mit dem Taxi zur Camper-Vermietung. Vor Ort bekommen wir eine kurze Einweisung mit den wichtigsten Infos zum Camper und sind somit zügig startklar.

Ganz grob soll unsere Route für die nun folgenden Tage wie folgt aussehen:

  1. Loch Lomond

  2. Inveraray Castle

  3. Glen Coe

  4. Fort William

  5. Glenfinnan

  6. Isle of Skye

  7. Loch Ness

  8. Inverness

  9. Glenfiddich

  10. St. Andrews

  11. Edinburgh

Also los geht's, der Camper ist gepackt und wir machen uns auf den Weg zu unserem ersten Stopp: Loch Lomond.

Ach, übrigens in Schottland kennt man keine Winterreifen, dementsprechend war unser Camper nur mit abgefahrenen Sommerreifen ausgestattet. Dass uns das noch zum Verhängnis wird, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Erste Nacht im Camper: Loch Lomond

Nachdem wir die Stadt verlassen haben, geht es für uns Richtung Highlands mit einem ersten Stopp am Loch Lomond . Für die Stellplatzsuche benutzen wir immer die bekannte App Park4Night.

Jetzt macht es sich bezahlt, dass wir in der Off-Season unterwegs sind. Die meisten Stellplätze weisen ein „No Camping“-Schild auf, jedoch gilt dies nur für die Hauptsaison, sodass wir praktisch frei wählen können. Für die erste Nacht schlafen wir auf einem Parkplatz direkt am See und lassen den ersten Tag auf Tour bei einem Ale zum Sonnenuntergang ausklingen. Seid bei eurer ersten Nacht im Camper klüger als wir und heizt, bevor ihr zu Bett geht, den Camper ordentlich auf: In der Nacht wird es unfassbar kalt.

Inveraray Castle: Ein Hauch von Geschichte

Am nächsten Morgen, nach einem schnellen Frühstück mit Blick auf das friedliche Loch Lomond und zum Glück ohne abgefrorene Gliedmaßen, machen wir uns auf den Weg nach Inveraray Castle. Die Fahrt führt uns durch malerische Landschaften und kleine Dörfer, die den Charme des ländlichen Schottlands versprühen und beschert uns den ersten Schnee.

Inveraray Castle ist ein beeindruckendes Beispiel schottischer Architektur und bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region. Es ist der Stammsitz der Dukes of Argyll und kann außerdem besichtigt werden. Die Innenräume sind prachtvoll dekoriert und die Gärten laden zu einem gemütlichen Spaziergang ein  Nach einem ausgiebigen Besuch machen wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Glen Coe.

Magische Momente in Glen Coe

Glen Coe, bekannt als einer der schönsten Orte Schottlands, erwartet uns mit seinen dramatischen Landschaften und der ruhigen, fast mystischen Atmosphäre. Bekannt ist das Tal vor allem auch durch die Szenen in James Bond: Skyfall. Wir parken unseren Camper an einem abgelegenen Platz und unternehmen eine Wanderung durch das Tal. Die schneebedeckten Berge und tiefen Täler sind atemberaubend und machen diesen Ort zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Am Abend kehren wir zum Camper zurück und genießen ein einfaches, aber zufriedenstellendes Abendessen, bevor wir uns für die Nacht zurückziehen. Die klare Luft und die Ruhe des Tals sorgen für einen unglaublich erholsamen Schlaf.

Abenteuer in Fort William und Glenfinnan

Fort William, unser nächstes Ziel, ist eine lebhafte Stadt, die als Tor zu den Highlands gilt und direkt am Loch Lynnhe liegt. Hier machen wir einen kurzen Halt, um Vorräte aufzufüllen und die Stadt zu erkunden. Besonders beeindruckend ist der Blick auf den Ben Nevis, den höchsten Berg Großbritanniens mit einer Höhe von 1345 Metern. Hier haben wir eine kleine Wanderung den Berg hinauf unternommen, die wir aber leider aufgrund des schottischen Wetters abbrechen mussten, was uns wie eine weiße Wand getroffen hat. Denkt immer daran: In den Bergen, auch wenn sie noch so niedrig erscheinen, kann das Wetter innerhalb von Sekunden umschlagen und richtig ungemütlich werden.

Nach unserer Niederlage gegen das Wetter geht es weiter nach Glenfinnan, bekannt für das berühmte Glenfinnan-Viadukt, das vielen aus den Harry-Potter-Filmen bekannt ist. Das Glenfinnan-Viadukt ist ein 1897 erbautes Eisenbahnviadukt und bildet mit 380 Metern Länge eine der damals wichtigsten Strecken für die lokale Fischindustrie. Wir nehmen uns Zeit für einen Spaziergang und genießen die spektakuläre Aussicht auf das Viadukt und den Loch Shiel. Der bekannte „Hogwarts Express“ fährt allerdings nicht regelmäßig, sodass wir diesen leider nicht zu Gesicht bekommen haben.

Auf der Insel selbst erkunden wir unter anderem Fairy Glen, die beeindruckenden Cuillin-Berge und die zahlreichen Küstenorte.

Eine besondere Empfehlung ist der Besuch des Old Man of Storr, ein markanter Fels, der eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Isle of Skye ist. Die Wanderung dorthin ist zwar anspruchsvoll, aber die Aussicht von oben ist jede Anstrengung wert.

Old Man of Storr


Auch auf der Isle of Skye darf die mystische Seite Schottlands nicht fehlen. Das Fairy Glenn ist ein magischer Ort an dem ein jeder Besucher ins Zweifeln kommt, ob Feen nicht vielleicht doch existieren könnten. Mit seiner natürlichen Schönheit und mystischen Atmosphäre hat uns dieser Ort einfach nur verzaubert und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Sanfte Hügel, grüne Täler und markante Felsformationen erwecken das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen.

Die Cuillin-Berge sind ein Paradies für Wanderer und Abenteurer. Mit ihren markanten Gipfeln, steilen Klippen und atemberaubenden Ausblicken bieten sie eine einzigartige Kulisse für Outdoor-Aktivitäten, die man nach unserer Erfahrung jedoch besser in die Sommermonaten legen sollte. Wanderer können hier zahlreiche Routen erkunden, von gemütlichen Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren. Die Aussicht von den Gipfeln ist einfach atemberaubend und belohnt jeden, der den Aufstieg wagt. Auch Kletterer kommen hier auf ihre Kosten, da die Black Cuillin einige der anspruchsvollsten Kletterrouten in Großbritannien bieten.

Ein weiteres Ziel auf der Isle of Skye war der Neist Point, ein außergewöhnlicher Landvorsprung, der in den Atlantik ragt und von steilen Klippen umgeben ist. Vor allem der Leuchtturm ist ein beliebtes Fotomotiv und bietet eine der beeindruckendsten Aussichten Schottlands. Da es jedoch an diesem Tag wie aus Kübeln geregnet hat, verzichteten wir darauf bis zum Leuchtturm zu spazieren und genossen den Ausblick von den Steilküsten, die dramatisch ins Meer abfallen und bekamen zahlreiche Seevögel zu sehen, die über die Wellen kreisten. An klaren Tagen kann man sogar die fernen Inseln der äußeren Hebriden am Horizont erkennen.

Unsere Zeit auf der Insel vergeht viel zu schnell und wir haben fest vor im Sommer noch einmal hierher zu reisen, da wir noch lange nicht alles gesehen haben.

Das mystische Loch Ness und das historische Inverness

Von der Isle of Skye geht es weiter nach Loch Ness. Natürlich halten wir Ausschau nach dem legendären Monster, aber auch ohne eine Sichtung ist der See beeindruckend und die Umgebung mit ihren majestätischen Bergen und üppigen Wäldern wunderschön. Der See erstreckt sich über eine Länge von etwa 37 Kilometern und gilt als einer der tiefsten Seen in Schottland. Seine dunklen und ruhigen Gewässer spiegeln die Landschaft wider und sorgen so für eine malerische Kulisse, die zu Erkundungen zu Fuß oder auch mit dem Boot einlädt. 

Inverness, die Hauptstadt der Highlands, erwartet uns mit ihrer charmanten Altstadt und dem beeindruckenden Inverness Castle. Inverness ist die nördlichste Stadt im Vereinigten Königreich und liegt direkt am Fluss Ness. Hier verbringen wir einen gemütlichen Abend und genießen die lokale Küche, denn die Stadt bietet auch eine Vielzahl von gemütlichen Pubs und traditionellen schottischen Restaurants.

Whisky-Tour in Dufftown und das historische St. Andrews

Unsere Reise führt uns weiter in die Spey Side, zu einer der bekanntesten Whisky-Brennereien Schottlands: Glenfiddich. Eine Führung durch die Brennerei und eine Kostprobe des edlen Tropfens sind ein Muss für jeden Whisky-Liebhaber. Autofahren solltet ihr danach jedoch lieber nicht mehr, da die Proben sehr großzügig eingeschenkt werden. Die Destillerie produziert seit 1887 hochwertigen Single Malt Scotch Whiskey, der vor allem für Qualität und Tradition bekannt ist.

Weiter geht es nach St. Andrews, bekannt als die Heimat des Golfsports und benannt nach Schottlands Schutzheiligen Andreas. Die ansässige Universität ist Schottlands älteste und renommierteste Universität, an der unter anderem Prinz William seinen Abschluss machte. Die historische Stadt bietet neben den berühmten Golfplätzen auch eine beeindruckende Kathedrale, ein historisches Schloss und charmante Gassen, durch die wir gemütlich schlendern und uns treiben lassen. Ein Kaffee von „Pret A Manger“ und ein Mittagessen bei „Mitchell‘s Deli“ dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Der „Old Course“ in St. Andrews ist der älteste noch existierende Golfplatz der Welt. Auf dem Platz darf grundsätzlich jeder spielen. Es ist allerdings notwendig seine Startzeit schon weit im Voraus zu buchen, da der Platz aufgrund seiner Beliebtheit so gut wie immer ausgebucht ist. Alternativ kann man aber auch an einer täglichen Lotterie teilnehmen und vielleicht das Glück haben, gezogen zu werden. 

Edinburgh: Der krönende Abschluss

Unsere letzte Station ist Edinburgh, die kompakte, hügelige Hauptstadt Schottlands. Die Stadt beeindruckt mit ihrer Mischung aus historischem Charme und modernem Flair, wo die mittelalterliche Altstadt auf eine elegante „New Town“ trifft.. Ein Besuch des Edinburgh Castle, ein Spaziergang entlang der Royal Mile und ein Abstecher ins lebhafte Viertel Grassmarket stehen auf unserem Programm. Natürlich haben wir uns auch nicht davor gedrückt, den Edinburgh Dungeon zu besuchen. 

Das Edinburgh Castle befindet sich im Herzen der Stadt und thront auf dem sogenannten „Castle Rock“, einem erloschenen Vulkankrater. Es trotzte zahlreichen Machtkämpfe und Belagerungen und wurde nach erheblicher Zerstörung wieder aufgebaut, sodass die Anlage heute aus verschiedenen Bauwerken unterschiedlicher Jahrhunderte besteht. Um das Schloss vollends zu besichtigen, müsst ihr euch allerdings ein  Ticket kaufen. 

Die Royal Mile befindet sich im Herzen der Altstadt von Edinburgh und führt vom Edinburgh Castle bis hin zum Holyrood Palace. Ihre Länge entspricht dabei tatsächlich ungefähr einer schottischen Meile. Gepflasterte Gassen und schmale Treppen verflechten sich im Schatten von hoch aufragenden Mietshäusern und bilden eine Art kleine, unterirdische Welt. Neben wunderbaren Attraktionen wie dem Scottish Storytelling Center und The Real Mary Kings Close und historischen Stätten, findet man dort ebenfalls die besten Restaurants und Bars der Stadt.

Nur einen Katzensprung weiter gelangt ihr zum Grassmarket, dem ehemaligen mittelalterlichen Marktplatz von Edinburgh. In diesem Viertel tummeln sich einladenden Kneipen, vielseitige Geschäfte und zahlreiche Restaurants mit vielen abendlichen Livemusik- und Akustikdarbietungen.

Unser letzter Stopp führte uns zum Edinburgh Dungeon im Stadtviertel Old Town, direkt neben der Waverley Bridge, wo die schottische Geschichte wieder zum Leben erweckt wird. Der Dungeon beherbergt einige der gruseligsten Figuren aus Schottlands schauriger Vergangenheit und ist ein begehbares, interaktives Erlebnis. Die Tour dauert ca. 70 Minuten und kostet bis zu 26 Pfund. Wer allerdings in beispielsweise in London oder Hamburg bereits einen Dungeon besucht hat, sollte auf dieses Erlebnis verzichten, da Gestaltung und Ablauf sich stark ähneln. Die einzigen Unterschiede finden sich im historischen Kontext.

Für weniger als 24 Stunden in Edinburgh haben wir vieles gesehen, aber bei Weitem nicht alles. Wir empfehlen für die Stadt mindestens zwei Tage einzuplanen, um sich entspannt und ohne Zeitdruck zu bewegen und die Atmosphäre in sich aufsaugen zu können. Ein Besuch bei Five Guys und Drinks im „Belushi‘s“ bilden den Abschluss einer perfekten Reise.

Nach einer unvergesslichen Zeit in Schottland endet unser Roadtrip hier. Mit vielen neuen Eindrücken und wunderbaren Erinnerungen im Gepäck treten wir die Heimreise an und können es kaum erwarten noch einmal herzukommen.

Wir hoffen, dass unser Bericht dich inspiriert hat und du selbst bald die raue Schönheit Schottlands entdecken wirst. Safe travels!